Was ist eine Blocker Entity?
Wir alle kennen die Geschichte von der Katze in der Mikrowelle in den USA. Auf der Verpackung stand nicht, dass man es nicht tun sollte und schon folgt eine Schadensklage in Millionenhöhe. Geschäfte machen in Amerika; es ist nicht die Frage ob man verklagt wird, sondern wann die Klageschrift im Briefkasten landet.
Bitte beachten: In diesem Artikel geben wir keinen juristischen Rat und dies ist auch kein juristisches Dokument.
Möchten Sie Ihr Unternehmen vor Haftungen in den Vereinigten Staaten schützen?
Wenn ein europäisches Unternehmen den amerikanischen Markt betritt oder seine Aktivitäten in den Vereinigten Staaten ausweiten möchte, muss es zahlreiche rechtliche Überlegungen anstellen. Auch wenn es überraschend sein mag zu hören, dass die Vereinigten Staaten nicht die meisten Klagen pro Einwohner haben, ist es unbestreitbar, dass das Land für seine Rechtskultur und exorbitanten Geldforderungen bekannt ist.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sich europäische Unternehmen dieser potenziellen Haftungen bewusst sind und die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um sich selbst zu schützen. Hier sind einige Tipps, um die Risiken zu minimieren und Ihr Unternehmen vor rechtlichen Problemen in den USA zu bewahren.
TIPP 1: Juristischer Berater
Es ist ratsam, einen erfahrenen juristischen Berater zu engagieren, der mit den amerikanischen Rechtssystemen und -praktiken vertraut ist. Dieser Berater kann Sie bei der Erstellung und Bewertung von Verträgen unterstützen, über lokale Gesetze und Vorschriften beraten und allgemeine juristische Ratschläge geben. Es ist wichtig, eine gute Beziehung zu Ihrem juristischen Berater aufzubauen und offen über Ihre Geschäftsaktivitäten und Risiken zu kommunizieren.
TIPP 2: Lokale Anforderungen
Stellen Sie sicher, dass Ihr Unternehmen alle Anforderungen und Standards des amerikanischen Marktes erfüllt. Dies kann Produktsicherheit, Etikettierung, Arbeits- und Umweltvorschriften und andere branchenspezifische Regelungen betreffen. Achten Sie darauf, umfassend informiert zu sein und die Einhaltung sicherzustellen, um mögliche Haftungsprobleme zu vermeiden.
TIPP 3: Versicherungen
Ein weiterer wichtiger Schritt ist der Abschluss der richtigen Versicherungen, um Ihr Unternehmen vor möglichen Haftungen zu schützen. Denken Sie an Haftpflichtversicherung, Produkthaftpflichtversicherung und Betriebshaftpflichtversicherung. Diese Versicherungen können helfen, Kosten im Falle von Gerichtsverfahren, Schadensklagen oder anderen rechtlichen Angelegenheiten zu decken. Konsultieren Sie einen Versicherungsberater, um die richtige Abdeckung für Ihr Unternehmen zu ermitteln.
TIPP 4, der wichtigste Tipp: Die Blocker Entity
Häufig entscheiden sich Unternehmer für eine sogenannte Export-Blocker-Entity. Diese kann in den Niederlanden bei Ihrem eigenen Notar gegründet werden. Unter der Holding wird ein neues Exportunternehmen gegründet. Dies ist eine normale Betriebs-GmbH. Darunter wird dann die neue Inc. erstellt.
Möchten Sie als Deutscher eine Inc. gründen? Sie können dies entweder direkt als deutsche GmbH tun oder eine Export- (Blocker-) GmbH dazwischenschalten. Diese Entscheidung hängt oft von möglichen Rechtsstreitigkeiten und Forderungen, Umsatz und Steuerstruktur ab. Abhängig von Ihrer persönlichen Situation und dem Rat Ihres deutschen Steuerberaters oder Notars helfen wir Ihnen, eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Eine Blocker Entity wird in den USA auch als Blocker Corporation bezeichnet. Der Begriff „blockierende Entität“ wird Ihnen von jedem erfahrenen amerikanischen Anwalt ans Herz gelegt. Auch bei Steuerberatern findet der Begriff „blockierende Entität“ seinen Ursprung in steuerlichen Betrachtungen, allerdings geht es bei einer Blocker Entity nicht um eine steuerliche Konstruktion. Eine Blocker Entity ist vielmehr eine rechtliche Struktur, die zusammen mit Verträgen, Vereinbarungen, Versicherungen und mehr potenzielle Haftungsansprüche blockiert – im Grunde genommen eine Erweiterung der “Katze in der Mikrowelle”-Geschichte. Stellen Sie sich vor, Sie beginnen mit einer einzigen Entität für Ihr amerikanisches Geschäft. Sie gründen Ihre Inc., abhängig davon, was am besten zu Ihnen und Ihrem Unternehmen passt.
Blocker Entity
Hoffentlich wächst Ihr Unternehmen und das amerikanische Geschäft wird immer wertvoller, wahrscheinlich mit viel Vermögen wie Warenbeständen. Alles, was in einem Gerichtsverfahren gegen Sie gefordert werden könnte, alles, was ein Richter wegnehmen kann, um ein Urteil zu erfüllen, möchten Sie schützen. Und wenn Sie nur eine einzige Entität haben, die zu 100 % im Besitz der deutschen Muttergesellschaft ist, ist es viel einfacher, auf diese Vermögenswerte zuzugreifen. Es ist jedoch durchaus sinnvoll, eine zweite Entität zu haben, die, sozusagen, tatsächlich amerikanische Gerichte und Vollstrecker eines Urteils davon abhält, auf das zuzugreifen, was auch immer Sie besitzen.
Das ist meistens eine Holdingstruktur, bei der die europäische Entität die Muttergesellschaft besitzt, die dann wieder zu 100 % im Besitz einer amerikanischen Entität ist, und diese amerikanische Entität hat wiederum Tochterunternehmen, die ebenfalls eine Inc. oder mehrere Tochterunternehmen sein können. Je erfolgreicher eine amerikanische Entität wird, desto logischer ist es, verschiedene Inc.s zu haben, wobei die eine alle geistigen Eigentumsrechte besitzt, eine andere alle Immobilien hat, und dann gibt es noch ein Unternehmen, das die betriebliche Entität ist.
Wir sind daher große Verfechter von Blocker Entities.
Das ist also in Deutschland Ihre Export GmbH; die deutsche Blocker Entity. Und das ist die amerikanische Blocker Entity, möglicherweise auch mit einer separaten Holding Inc. (Blocker Inc.) mit darunter liegenden amerikanischen Einheiten.
Blocker & Buffer
Wir sind daher große Verfechter von Blocker Entities. Das ist in Deutschland Ihre Export GmbH; die deutsche Blocker Entity. Und das ist die amerikanische Blocker Entity, möglicherweise mit einer separaten Holding Inc. (Blocker Inc.) mit darunter liegenden amerikanischen Einheiten.
Alter Ego – Urteile
Die Haftung kann sich bis zur deutschen Muttergesellschaft erstrecken, besonders wenn die amerikanische Tochtergesellschaft nur eine ‘Hülle’ oder ‘Marionette’ ist. Das Bild, das dabei entsteht, ist, dass die deutsche Muttergesellschaft als der tatsächliche Akteur betrachtet wird und nicht die amerikanische Tochtergesellschaft. Diese Haftung wird nicht einfach so festgestellt. Einige Faktoren dabei sind die Kontrolle der Muttergesellschaft über die amerikanische Tochtergesellschaft, personelle Überschneidungen und die Buchhaltung. Wer dies vernachlässigt, riskiert große Haftungsansprüche. Es wird auf Basis einer gründlichen Analyse des Gesamtbildes bestimmt.
Restrukturierung
Oft sieht man, dass ein Unternehmen mit einer einzelnen Inc. in Amerika startet. Und nach einigen Monaten oder einem Jahr des Wachstums entsteht eine amerikanische Holdingstruktur mit untergeordneten operativen Gesellschaften oder eine separate Entität für z.B. das Gebäude. Wenn ein Investor oder ein neuer Aktionär hinzukommt, steht eine Restrukturierung immer zur Diskussion.
Wie funktioniert eigentlich „Vermögensschutz“?
Jedes Unternehmen ist anders. Vergleichen Sie es in Deutschland mit einer Holding GmbH mit einer operativen Gesellschaft darunter. Und oft hängt unter derselben Holding auch eine Immobilien GmbH und eine Pensionskasse GmbH. Durch die Gründung einer separaten Export GmbH in Deutschland als Blocker Entity folgen Sie dem Rat der internationalen Spitzenjuristen auf diesem Gebiet.
In den USA beginnen Sie dann mindestens mit einer Inc. Und sind die Pläne größer, sehen wir oft auch dort eine Holding Inc. mit einer operativen Gesellschaft darunter. Vermögensschutz ist immer Maßarbeit. Wo liegen die Risiken und wo die Interessen?
Der häufigste Fehler ist, direkt aus einer deutschen GmbH in den USA Geschäfte zu machen. Wir hören gelegentlich die Bemerkung: „Ja, aber das geht schon lange gut“ oder „Wir machen das schon seit Jahren so“. Nun ja… Blind Autofahren kann auch eine Zeit lang gut gehen. Auch hören wir manchmal merkwürdige Ratschläge von deutschen Steuerberatern, die denken, dass Geschäfte in Amerika so ähnlich sind wie in Deutschland.
Stellen Sie sicher, dass Sie immer einen breiten internationalen Ansatz verfolgen, der Ihrem Mutterunternehmen in Deutschland ausreichend Schutz bietet. Für schützende Konstruktionen gibt es keine Abkürzungen. Wir helfen Ihnen gerne dabei, dieses Thema aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, um eine gute Abwägung zwischen juristischem, steuerlichem und unternehmerischem Handeln in Amerika zu treffen.
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